imreisefieber: Dezember 2015

Von Bangkok aus fuhren wir mit dem Zug in der zweiten Klasse nach Hua Hin. Die Fahrt war ziemlich komfortabel, die Sitze bequem und es war sehr interessant, da wir tolle Ausblicke auf grüne Reisterrassen, hügelige Landschaften, typische kleine Dörfchen und beeindruckende Tempel hatten. Nach etwa fünf Stunden (inklusive einer Stunde Verspätung) kamen wir abends am Bahnhof in Hua Hin an. In Thailand wird es immer um sechs Uhr schon dunkel und wir hatten keine Unterkunft vorab gebucht, so dass wir uns auf die Suche machen mussten. Wir fanden zum Glück recht schnell ein Guesthouse, das echt gut aussah und preislich in unserem Rahmen lag. Erfrischt gingen wir Abendessen in einem Thai-Restaurant und gingen danach bald schlafen.
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück fertig, um endlich an den Strand zu gehen und ins Meer zu springen. Dort angekommen, würden wir aber schnell enttäuscht - der Strand mit weißem Sand sah toll aus, aber im Wasser direkt vorm Strand war alles voller Quallen! Wir lagen dann halt ein paar Stunden am Strand und liefen noch ein bisschen durch Hua Hin.

Auch am nächsten Tag relaxten wir einfach, gingen in einem kleinen Restaurant essen, in dem niemand Englisch konnte und wir die Gerichte anhand von Bildern auswählten, skypten endlich mal wieder mit unseren Familien und kümmerten uns um unsere Fahrt in den Norden Thailands für den nächsten Tag.
Wir hatten dann auch echt eine lange Fahrt vor uns, um nach Chiang Mai zum Loy Krathong Festival zu kommen. Wir mussten mit dem Zug zurück nach Bangkok und dort dann einen 14-stündigen Zug nach Chiang Mai nehmen. Aufgrund der Preise entschieden wir uns bei beiden Zügen wieder für die dritte Klasse. Abends gingen wir zum Night Bazar, wo wir an den Ständen vorbei bummelten, zu Abend aßen und die große Auswahl an Kleidung, Schmuck, Sonnenbrillen, Essen und sonstigem begutachteten.

Am Freitag warteten wir also mittags am Bahnhof auf unseren Zug, als wir plötzlich alle zu Bussen geschickt wurden, die uns Richtung Bangkok circa eine Stunde in die nächste größere Stadt brachten (warum wissen wir bis jetzt nicht, keiner konnte englisch, aber hat ja super geklappt!). Von dort aus ging es mit dem Zug dann nach Bangkok zum Hauptbahnhof, den wir mit nur wenig Verspätung abends erreichten. Wir hatten ungefähr drei Stunden Zeit, bevor wir mit dem Nachtzug weiter nach Chiang Mai fuhren. Die Fahrt war furchtbar, es war voll, unbequem (dritte Klasse halt...), laut, kalt und wir konnten kaum schlafen.

Am nächsten Tag mittags kamen wir nach fast 24 Stunden unterwegs endlich gerädert an und fuhren zu einem Guesthouse nahe der Altstadt, das wirklich toll war! Für die Festivaltage hatten wir schon länger etwas gebucht, aber die zwei Nächte davor waren somit nun auch geregelt :-) an dem Tag machten wir auch nicht mehr viel, da wir ziemlich erschöpft waren!

Auch am nächsten Tag ließen wir es entspannt angehen, chillten tagsüber am Pool und machten uns gegen Abend auf den Weg zur Altstadt, wo immer sonntags die Sunday Walking Street stattfindet, eine Art riesiger Nachtmarkt mit unendlich vielen Ständen. Es war für Hölle los, aber da ich großer Fan von solchen Märkten bin fand ich das Treiben total interessant und toll :D außerhalb entdeckten wir so zwei wunderschön geschmückte Tempel (ganz Chiang Mai war schon für das Laternenfest vorbereitet.) Im Tempel Wat Phan Tao waren ganz viele Kerzen und Lichter und bunte Laternen in den Bäumen und es fand gerade eine Tanzaufführung statt. In einer kleinen Seitenstraße fanden wir auch gutes Essen und gingen danach durch die vollen Straßen zurück zum Guesthouse :-)

Am nächsten Tag mussten wir nach dem Frühstück packen und auschecken und liefen zu unserem neuen Guesthouse, das nur die Hälfte kostete, aber natürlich auch weniger bot. Mittags bummelten wir durch die Altstadt Chiang Mais, besuchten nochmal den Tempel Wat Phan Tao bei Tag und mit weniger Menschen dort und gingen abends Pizza essen.

Am Dienstag war dann offiziell der erste Tag des Yee Peng/Loy Krathong Festivals in Chiang Mai. Wir hatten schon so viel darüber gehört und freuten uns total auf die Eröffnung am Abend. Nach dem Frühstück liefen wir wieder in die Altstadt und schlenderten einfach durch die Straßen, in denen es so viel zu entdecken gab. Wir haben einige tolle, ganz unterschiedliche Tempel besichtigt, von denen einer schöner war als der andere und viele noch zusätzlich mit bunten Laternen und Kerzen geschmückt waren. Chiang Mai hat so unglaublich viele Tempel zu bieten :-)

Auf einmal hörten wir auf der Straße laute Musik, die aus einem großen Hof kam. Wir gingen hinein, um zu schauen, was da los war und landeten auf einem Schulhof, in dem viele Kinder unterschiedlichen Alters wohl gerade ihre Pause verbrachten. Wir blieben am Rand stehen und wollten nur kurz schauen, aber auf einmal kamen mehrere Kinder, nahmen Tom an den Händen und zogen ihn mitten in die Menge. Wie waren ganz überrascht und ich wollte gerade die Kamera auspacken, um die Szene festzuhalten, da war ich auch schon mitten im Gewusel. Die Kinder wollten uns alle die Hand geben und mit uns einklatschen und fragten woher wir kommen und wie wir heißen. Es war so ein unerwarteter, cooler Moment, der uns total glücklich machte!

Nach unserer Altstadt-Tempel-Tour gingen wir noch einmal zurück zu unserem Guesthouse, bevor wir zu Abend essen und zur Eröffnungszeremonie des Festivals am Tha Pae Gate gingen. Dort gab es auf einer Bühne ein paar Reden und ein bisschen Tanz, die Kandidaten für die Mister und Miss Yee Peng Wahl kamen auf die Bühne und es gab ein Feuerwerk.

Anschließend startete eine große Parade durch die Stadt, bei der viele Studenten und sonstige Gruppen mitliefen in aufwändigen Kleidern, zum Teil mit geschmückten Wägen oder anderen Highlights. Wir schauten uns die Parade eine Weile an und gingen dann schlafen.

Am nächsten Vormittag liefen wir zur Chiang Mai Municipal Office, wo ein Heißluftballondekorationswettbewerb stattfand. Unterschiedliche Gruppen hatten Heißluftballons entworfen, zum Teil echt große, ausgefallene, die nacheinander in die Luft gelassen wurden (wenn sie nicht aus Versehen abgefackelt sind :D). Dort fiel dann meistens noch Glitter aus den Ballons und kleine Flieger lösten sich und hinterließen bunte Rauchspuren in der Luft. Es war total schön und interessant anzuschauen, auch wenn es leider extrem heiß war in der Sonne!

Den Nachmittag über waren keine Festivalveranstaltungen, aber abends ging dann der Höhepunkt und Hauptteil des Yee Peng los.
Wir gingen zum Fluss, wo beispielsweise gerade ein Wettbewerb für Thaitanz stattfand, schauten dort eine Weile zu, es gab überall Stände, an denen Essen, Getränke, Krathongs (die kleinen Boote aus Bananenstauden) und Himmelslaternen verkauft wurden, viele Stände wie auf einem Jahrmarkt mit Dosenwerfen und sonstigen Spielen, die Parade fand wieder statt direkt auf der Straße am Ufer des Flusses, regelmäßig gingen Raketen in den Himmel und an jeder Ecke gab es etwas zu entdecken. Das große Highlight waren jedoch die Lichter überall am Himmel und auf den Fluss. Man lässt sein Krathong, das meistens mit einer Kerze dekoriert ist, ins Wasser, um alles schlechte wegzuschicken. Der gleiche Gedanke steckt auch hinter den weißen Himmelslaternen, die man anzündet und in den Himmel steigen lässt. An diesem Abend waren tausende von Menschen auf den Straßen und dementsprechend tausende von Lichtern am Himmel und auf dem Wasser, was so wunderschön und irgendwie magisch war, obwohl nicht alles gleichzeitig entzündet wurde, sondern über Stunden hinweg.

Natürlich entzündeten auch wir eine Laterne und sahen zu, wie sie in den Himmel flog. Auch ein kleines Schiffchen ließen wir ins Wasser.

So ganz ungefährlich war die ganze Veranstaltung allerdings auch nicht, wir haben mehr als einmal beobachtet, wie die Laternen in die Menge stürzten, an dem Bäumen hingen oder einfach abfackelten!
Wir genossen den Abend mit der tollen Atmosphäre in vollen Zügen, es war wirklich ein einmaliges Erlebnis und definitiv ein Highlight auf unserer Reise :-)
Irgendwann spät abends gingen wir glücklich und voller schöner Eindrücke schlafen, schliefen am nächsten Morgen aus und unternahmen den Tag über auch nicht so viel. Abends gingen wir essen und schauten uns nochmal einen Teil der Parade an und machten uns einfach einen entspannten letzten Tag in Chiang Mai.
Am nächsten Tag mussten wir morgens um 5 auschecken und uns per Zug wieder auf die Reise Richtung Süden machen.

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