Mittwoch, 18. November 2015

Bangkok - endlich zurück in Asien

Nach langen Wartezeiten und einem sehr komfortablen Flug mit Emirates von Sydney nach Bangkok kamen wir ungefähr nachts um 1 Uhr endlich in Thailands Hauptstadt an. Sofort beim Aussteigen aus dem Flugzeug bemerkte man die Hitze und die wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit.
Wir machten uns auf den Weg zur Immigration, mussten ewig warten, suchten danach unsere Rucksäcke und nahmen ein Taxi zur Khaosan Road, in deren Nähe wir ein Zimmer für die ersten Nächte gebucht hatten.
Die Fahrt dauerte circa 45 Minuten und obwohl es mitten in der Nacht war, war überall auf den Straßen sehr viel los. Die Menschen saßen zusammen, Märkte waren aufgebaut, Essensstände an jeder Ecke, die noch sehr gut besucht waren...wir waren allerdings froh, als wir gegen halb 4 endlich mal in unserem Bett, leider in einer ziemlichen Absteige, lagen! :-D

Am nächsten Morgen liefen wir ein paar Meter zur Khaosan Road, welche sehr beliebt bei Touristen aus allen Ländern ist und wo immer viel los ist. Wir frühstückten in einem kleinen Restaurant und freuten uns über unsere Fruchtshakes für wenig Geld :-) nach zwei Monaten in Australien und Neuseeland waren die Preise in Thailand ein echter Genuss!
Wir bummelten noch ein bisschen durch die Straßen und gingen dann zurück in unser Guesthouse. Mittags gewitterte es und regnete in Strömen, so dass wir erstmal dort blieben, was tranken und im Internet einige Sachen erledigten.
Gegen Nachmittag machten wir uns dann nochmal auf den Weg zur Khao San Road, wo jetzt noch viel mehr los war. Es wurden Kleidung, Früchte, Abendessen, Schmuck, gefälschte Ausweise, Bahncards und Führerscheine, Skorpione am Spieß, Handyhüllen und vieles mehr von zahlreichen Straßenhändlern verkauft und das wuselige Treiben war sehr interessant zu sehen. Zum Abendessen setzten wir uns auf einen Balkon eines Restaurants im ersten Stock, von wo aus wir die Straße perfekt beobachten konnten, und genossen das erste thailändische Abendessen.


Abends gingen wir früh schlafen, denn von Neuseeland nach Thailand waren es auch 6 Stunden Zeitunterschied, so dass wir leider den Jetlag noch merkten.

An unserem zweiten Tag in der Metropole Bangkok beschlossen wir einen der über 400 Tempelanlagen zu besuchen. Zu den bekanntesten gehören der Wat Phra Kaeo, in dem sich der Smaragdbuddha befindet, und der Wat Pho mit dem liegenden Buddha. Da wir vor sechs Jahren schon einmal zusammen in Thailand waren und dort den Smaragdbuddha bewundert hatten, entschieden wir uns dazu, etwas neues zu entdecken und liefen durch Bangkoks Straßen zum Tempel Wat Pho. Der Eintritt betrug 100 Baht pro Person, was etwa 2,60 Euro entspricht.
Wir liefen durch die wunderschöne Tempelanlage, in der es zahlreiche mit Gold und Mosaik verzierte Gebäude gibt, Statuen und Buddhafiguren in allen Größen und Varianten.


Das Highlight war dann natürlich die Halle mit dem liegenden vergoldeten Buddha. Dieser ist mit 46 Metern Länge und 15 Metern Höhe sehr beeindruckend, noch viel größer als wir ihn uns vorgestellt hatten und definitiv einen Besuch wert.


Nach dem Besuch des Wat Po gingen wir zurück zu unserem Guesthouse, wo wir wieder den nachmittäglichen Schauer aussaßen, und verabredeten uns für abends mit Phone. Phone ist ein Thailänder in unserem Alter, der in Bangkok lebt und vor einigen Jahren ein Austauschjahr in Deutschland verbrachte. Dabei war er den ersten Monat bei Toms Familie. Ich lernte ihn bei einem Treffen vor sechs Jahren in Bangkok kennen und vor zwei Jahren haben wir ihn das letzte Mal in Deutschland gesehen :-)
Er holte uns abends am verabredeten Treffpunkt ab und fuhr mit uns zu einem Restaurant direkt am Ufer des Flusses Chao Praya. Wir hatten einen tollen Ausblick beim Essen auf den Fluss und die Tempel am gegenüberliegenden Ufer! Nach dem Essen ging es noch ein paar Treppen höher in die dazugehörige Bar, von wo aus der Ausblick noch ein bisschen besser war, es war einfach traumhaft. Bei sehr interessanten Gesprächen und viel Gelächter ließen wir so den Abend ausklingen :-)
Falls du es liest: Vielen Dank nochmals für den Abend, es war super!!


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück packten Tom und ich unsere Rucksäcke und checkten aus, da wir noch für zwei Nächte in einem anderen Teil von Bangkok wohnen wollten, um etwas mehr von der riesigen Stadt zu sehen. Da alle Taxi- und Tuktukfahrer viel zu viel Geld für Fahrt wollten, liefen wir zu einer Touristeninfo und fragten nach öffentlichen Bussen, da es in der Nähe der Khaosan Road leider keine Anbindung an Skytrain oder Metro gibt. Es gab einen Bus zum Bangkoks Hauptbahnhof Hua Lampong, wo wir sowieso noch unsere Tickets nach Malaysia abholen mussten. Es war ziemlich simpel den richtigen Bus zu bekommen, gab auch genug Sitzplätze und kostete nur wenige Cent. Am Bahnhof holten wir dann unsere Tickets und machten uns dann mit der Metro und dem Skytrain weiter auf den Weg zu unserem neuen Guesthouse. So hatten wir für die Fahrt zwar wesentlich mehr Zeit benötigt, aber mehr erlebt und weitaus weniger dafür bezahlt :-) Im Guesthouse angekommen waren wir sehr positiv überascht. Für nur wenig Geld mehr als in der ersten Unterkunft hatten wir ein viel besseres, schöneres, saubereres Zimmer bekommen mit Klimaanlage und nur etwa 5 Gehminuten von der Skytrain-Station entfernt :-) an diesem Tag machten wir dann garnicht mehr viel, chillten im Zimmer und gingen später in einem kleinen Thai-Restaurant essen, in dem keiner englisch konnte, das Essen aber gut war!

Am Montag machten wir uns gleich morgens auf den Weg ins MBK-Center, ein riesiges Shoppingcenter auf sieben Stockwerken mit über 2500 Geschäften und Ständen! Wir frühstückten dort und kämpften uns dann durch die sieben Stockwerke, in denen man von Kleidung und Schmuck bis hin zu Handys und Tablets einfach alles bekommt. So viel wie wir gedacht hatten kauften wir dann letztendlich garnicht ein, aber das Center an sich ist schon ein Erlebnis und man sollte auf jeden Fall dorthin gehen, wenn man in Bangkok ist :-)
Auch die MBK Food Island dort ist sehr zu empfehlen, wir hatten echt leckeres Essen für einen guten Preis!

Für den nächsten Tag war geplant, nach Hua Hin zu fahren. Wir wollten unbedingt an einen Strand, aber nicht so weit Richtung Süden fahren, da wir zum Laternenfest Ende November im Norden in Chiang Mai sein wollen. Nachdem wir gepackt hatten, fuhren wir wieder mit Skytrain und Metro zum Hauptbahnhof und kauften uns dort ein Ticket für die vierstündige Fahrt nach Hua Hi (für umgerechnet vier Euro pro Person :-)). Wie die Zugfahrt ablief und was wir in Hua Hin erleben, erzählen wir euch bald im nächsten Post :-)

Wir hatten auf jeden Fall spannende Tage in Bangkok erlebt und man sollte die Hauptstadt für ein paar Tage besuchen, wenn man in Thailand ist. Es gibt soviel für jeden Geschmack und jede Preisklasse zu bieten und ist total aufregend, da es so eine große, pulsierende, niemals schlafende, laute, verrückte Stadt ist, in der immer was los ist und in der man an jeder Ecke etwas neues, interessantes entdeckt.

Montag, 16. November 2015

Roadtrip Neuseeland Südinsel

Während der Fährüberfahrt von Wellington nach Picton kam die Sonne raus und wir hatten eine schöne Aussicht auf die Landschaft Neuseelands.


Gegen Mittag kamen wir in Picton an, schnappten uns unser Auto und fuhren Richtung Süden nach Kaikoura. Ursprünglich hatten wir geplant, den Abel Tasman Nationalpark noch zu besuchen, haben uns dann aber spontan dagegen entschieden. Wir wollten die drei Wochen, die wir in Neuseeland hatten, nicht so viel Zeitdruck haben und lieber den Rest etwas entspannter angehen.
Auf dem Weg nach Kaikoura sahen wir am Meer schon zahlreiche Robben, denen wir am nächsten Tag einen Besuch abstatten wollten. Nachmittags schauten wir uns in Kaikoura ein bisschen um, suchten uns einen Platz zum Schlafen und vesperten gemütlich direkt am Strand :-)

Am nächsten Morgen fuhren wir zu den Robbenkolonien. Es gab an der Straße zwei Parkplätze, von wo aus man viele Robben sehen konnte.


Wir schauten uns eine Weile in aller Ruhe dort um, beobachteten die Robben und waren glücklich, solche Tiere einmal in freier Wildbahn zu erleben.
Als wir irgendwann zurück zum Auto gingen, um nach Kaikoura zu fahren, machten uns zwei Frauen auf einen Wasserfall aufmerksam, zu dem wir gehen sollten, da es dort ganz viele junge Robben gab. (Tausend Dank für diesen Tipp!) Wir liefen circa zehn Minuten durch den Wald zu dem Wasserfall und dort war es einfach traumhaft. Ungefährt fünfzehn kleine Robben spielten in dem Becken unter dem Wasserfall, sprangen durchs Wasser und machten den Eindruck, als hätten sie auf ihrem Spielplatz den größten Spaß. Es war so toll, das zu sehen.


Der Weg vom Wasserfall zum Parkplatz führte immer wieder am Wasser entlang und unten war eine kleine Robbe, die dort spielte und herumsprang und wirkte, als wollte sie den Leuten am Rand wirklich zeigen was sie kann. Wir saßen auf den Steinen am Wasser, die junge Robbe kam auch plötzlich ganz nah und schnupperte wie ein kleiner Hundewelpe :-D


Es war wirklich toll, so etwas einmal zu sehen und wir genossen die Zeit bei den Robben sehr :-)
Zurück in Kaikoura legten wir uns am Strand in die Sonne, genossen das gute Wetter, gingen in ein Café und planten ein bisschen die kommenden Tage.


Am späten Nachmittag fuhren wir dann von Kaikoura nach Hamner Springs. Auf der Strecke hatten wir immer wieder wahnsinnige Ausblicke und hielten des Öfteren an, um Fotos zu machen und in Ruhe schauen zu können - das ist halt der große Vorteil, wenn man selbst mit dem Auto oder Camper utnerwegs ist :-)


In Hamner Springs machten wir an diesem Abend nicht mehr viel. Am nächsten Tag gingen wir in das Hamner Springs Thermalbad und verbrachten dort einige Stunden im heißen Wasser bei strahlendem Sonnenschein (wir bekamen sogar Sonnenbrand :-D). Danach spielten wir eine Runde Minigolf und ließen den Tag beim Abendessen in der Sonne ausklingen.
Am Montag fuhren wir nach Christchurch, um uns die Stadt ein bisschen anzuschauen. Christchurchs Zentrum wurde 2011 zu großen Teilen von einem Erdbeben zerstört, zahlreiche Häuser stürzten ein und fast 200 Menschen starben. Noch heute sieht man sehr viel davon in der Innenstadt.
Die Kathedrale, die als Symbol der Stadt galt, ist abgesperrt und teilweise zusammengebrochen, überall sind Baustellen und Häuser werden repariert, außerdem gibt es zahlreiche große Flächen, wo vorher Häuser standen.


Es war sehr interessant, sich Christchurch anzuschauen und wir waren geschockt, wie sehr man die Spuren des Erdbebens noch viereinhalb Jahre überall sieht. Christchurch ist aber sehr bemüht, alles zu reparieren, wieder aufzubauen und man merkt, dass sie viel Arbeit investieren, um eine schöne Stadt zu haben.


Nachmittags fuhren wir weiter zum Lake Tekapo. Auch auf der Fahrt dorthin hatten wir wieder traumhafte Blicke auf die Landschaften Neuseelands.


In Tekapo angekommen kämpften wir uns gegen den Wind zum Seeufer und bewunderten den Gletschersee mit seiner schönen blauen Farbe.


Die Kirche, die auf den Bildern zu sehen ist, ist für das große Fenster hinter ihrem Altar bekannt, welches einen perfekten Blick über den See auf die schneebedeckten Berggipfel bietet. Leider war die Kirche an dem Abend schon geschlossen und als wir am nächsten Tag zurückkamen und rein konnten, stellten wir fest, dass man leider keine Fotos machen darf.
Abends gingen wir wieder auf einen Campingplatz und hatten geplant, am nächsten Tag ein bisschen am See zu wandern.
Als wir aufwachten, regnete es allerdings schon wieder in Strömen, es war kalt und sogar die Rede davon, dass es eventuell in der Gegend noch schneien sollte. Da wir Neuseeland auf unserer Reise ja garnicht unbedingt geplant hatten, hatten wir sowieso keine warmen Kleider dabei, Schnee wäre das letzte, was wir noch gebrauchen konnten :-D
Wir fuhren dann zeitig nach dem Frühstück weiter zum Lake Pukaki, einem weiteren wunderschönen Gletschersee mit einer tollen Farbe.


Unsere Fahrt ging danach weiter nach Twizel, einer kleinen Stadt, in der Tom (endlich :-D) zum Frisör gehen konnte. Anschließend fuhren wir nach Wanaka, da das Wetter immer noch nicht wirklich gut war und in Twizel nicht gerade viel geboten war.
Wir verbrachten den Tag in Wanaka und schauten uns den nächsten See an :-D


Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatte es tatsächlich ganz leicht geschneit. In den Bergen konnte man den Schnee sehr gut sehen, auf den Straßen war zum Glück kaum etwas.
Wir fuhren zur Puzzling World Wanaka, wo es verschiedene Illusionsräume sowie ein großes Labyrinth gab. Ein Raum hatte beispielsweise eine Neigung, so dass eine Kugel, die man auf eine Bahn legte, scheinbar bergauf rollte und vieles mehr. Wir liefen erst durch die verschiedenen Räume und wagten uns dann ins Labyrinth.


Dort gab es Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsgrade, wir wählten natürlich die schwere, bei der man alle vier Ecktürme in einer bestimmten Reihenfolge finden musste. Nach etwa einer Stunde kamen wir nach einigen Kilometern im Labyrinth am Ziel an :-)


Mittags fuhren wir von der Puzzling World weiter nach Queenstown. Wir nahmen nicht den Highway, sondern eine Straße, die ein bisschen durch die Berge führte und tolle Ausblicke bieten sollte.
Auf einmal stoppten die Autos vor uns, wir dachten es hätte vielleicht einen Unfall gegeben, aber der Grund war schnell klar - ein Schäfer führte seine Schafe zur Weide und wir waren plötzlich von allen Seiten umringt :-D


Danach genossen wir die Weiterfahrt nach Queenstown, die versprochenen Ausblicke auf atemberaubende Natur bekamen wir auch :-)


In Queenstown angekommen bummelten wir ein bisschen durch die Stadt und waren total begeistert! Queenstown war so eine schöne Stadt, lag wunderschön zwischen einem See und den Bergen, war nicht groß, so dass man alles problemlos zu Fuß erreichen konnte und hatte eine tolle Atmosphäre. Wenn die Sonne schien saßen so viele Leute am See, spielten Frisbee im Park oder füllten die zahlreichen Cafés und Restaurants.


Abends gingen wir zu Fergburger, einem Burgerrestaurant, das uns von ungefähr tausend Leuten empfohlen worden war für die weltbesten Burger. Je nach Tageszeit muss man auch wirklich ewig Schlange stehen, bis man mal seine Bestellung abgegeben hat und seinen Burger in den Händen hält.


Die Burger waren dann auch wirklich richtig lecker und wir können Fergburger nur weiterempfehlen - das Warten lohnt sich!


Für den nächsten Tag hatten wir eine einundhalbstündige Bootstour auf dem Lake Wakatipu gebucht. Wir waren eine sehr kleine Gruppe (Tom und ich waren die einzigen Nicht-Asiaten), hatten einem netten Skipper, der uns viel erzählen konnte, und hatten einige schöne Ausblicke auf Queenstown und die Umgebung.


Den Rest des Tages verbrachten wir damit am See zu chillen, im Park Frisbee zu spielen und die tolle Atmosphäre Queenstowns zu genießen.

Am Freitag fuhren wir mit der Skyline Gondola hoch auf einen Aussichtspunkt. Dort gab es eine Art Cartbahn, für die wir vier Fahrten gebucht hatten. Wir fuhren mit einem Sessellift noch höher auf den Berg und dann mit den Carts auf zwei unterschiedlichen Strecken bei tollen Ausblicken den Berg wieder ein Stück runter. Hat auch auf jeden Fall Spaß gemacht :-)


Danach schauten wir uns die tollen Ausblicke noch in Ruhe von einem Aussichtspunkt aus an, bevor wir mit der Gondel zurück nach unten fuhren und uns dann auf den Weg nach Te Anau machten.


In Te Anau gönnten wir uns mal wieder eine Nacht auf einem Campingplatz, da wir auch dringend mal alle Kameras, Handys etc. aufladen mussten und nutzen den Nachmittag und Abend für einige Organisation. Auch zur Einreise nach Thailand, unserem nächsten Ziel, benötigt man ein gültiges Weiterreiseticket in Form eines Flug-, Bus- oder Zugtickets. Da wir noch keine genauen Pläne für unseren Aufenthalt in Thailand haben und diese auch noch nicht machen wollen, mussten wir uns überlegen, was wir da jetzt am besten buchen, haben uns aber nach einigen Überlegungen dazu entschieden, Mitte Dezember mit dem Zug in den Norden Malaysias zu fahren und das Ticket gleich gebucht :-) außerdem haben wir für die ersten Nächte in Bangkok und für die Zeit in Chiang Mai, in der das Laternenfestival Yi Peng stattfindet, Unterkünfte gesucht und gebucht. Schon dabei kam große Freude auf, als wir die Preise sahen - danach kann man sich nach Australien und Neuseeland doch wieder gewöhnen ;-)
Am nächsten Tag besuchten wir noch den Bird Park Te Anau (in dem es ungefähr 3 Vögel zu sehen gab :-D) und fuhren dann gegen Nachmittag Richtung Milford Sound. Es regnete irgendwann wieder ziemlich stark, die Fahrt führte an beeindruckenden Landschaften vorbei durch den Homer Tunnel, rechts und links gab es zahlreiche kleine Wasserfälle, die den Berg herunterflossen und zum Teil große, mit Eis überzogene Flächen. Am Milford Sound angekommen, merkten wir sehr schnell, dass es dort NICHTS gab, was man unternehmen konnte, wenn es so regnete wie an diesem Tag...es gab genau ein Hotel, ein Infocenter mit Café und einen Parkplatz, das wars...dementsprechend verbrachten wir den Rest des Tages mit mittelmäßiger Laune im Auto und hofften, dass sich unser vorab gebuchter Tauchausflug für den nächsten Tag lohnen würde.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum Deep Water Basin, wo wir uns mit Lance und Simone von Descend Scubadiving trafen. Außer uns fuhr noch ein anderer Deutscher mit, wir waren also eine kleine, beschauliche Gruppe :-)
Noch an Land  mussten wir Formulare bezüglich unserer Taucherfahrung ausfüllen und bekamen schon einen Teil unserer Ausrüstung, die sich stark von unserer bisherigen Tauchausrüstung unterschied! Bisher waren wir immer nur mit dünnen Wetsuits tauchen gegangen, aber da die Wassertemperatur am Milford Sound sich mit ungefähr 12°C natürlich von der auf den Gili Islands oder dem Great Barrier Reef unterschied, musste auch mehr Kleidung her. Jeder von uns bekam zwei Westen, die wir unter den Anzug trugen, dann einen sieben Milimeter dicken Semi-Dry Suit, Socken, Stiefel, Handschuhe und eine Kapuze, so dass wirklich nur ein kleiner Teil vom Gesicht nicht bedeckt war.
Wir ließen unsere Kleidung dann an Land, damit sie nicht nass wurde, und gingen voll ausgestattet an Bord des kleinen Schnellbootes.
Der Milford Sound ist ein Fjord von 15 Kilometern Länge und gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Zuerst fuhren wir die komplette Länge des Milford Sound raus zum offenen Meer und konnten dadurch schon einen tollen ersten Eindruck gewinnen. Der Fjord war sehr beeindruckend, an den steilen Wänden flossen kleine und große Wasserfälle herunter, da es noch immer regnete (der Milford Sound gilt als der zweitnasseste Ort der Welt), die Wolken hingen ganz tief und es war eine sehr mystische Atmosphäre.


Danach fuhren wir wieder ein Stück in den Fjord rein zum Penguin Cove, unserem ersten Tauchspot. Auf den Steinen sprangen am Ufer konnten wir ein paar Pinguine endecken, die dort von einem Felsen zum anderen sprangen - ein toller Anblick :-)
Und dann ging es auch schon zum ersten Mal in das kalte Wasser. Durch die Ausrüstung merkte man von der Kälte glücklicherweise kaum etwas.
Das besondere am Tauchen im Milford Sound ist, dass auf dem Salzwasser noch eine Süßwasserschicht ist, die vom Regen und den Wasserfällen kommt. Durch diese Schicht auf dem Wasser, die an dem Tag circa zweieinhalb Meter dick war, dringt weniger Licht ins Wasser und es gibt Korallen und Fische, die es normalerweise nur in der Tiefsee ab ungefähr 200 Metern Tiefe gibt.
Durch diese Süßwasserschicht mussten wir dann auch erstmal durch, man konnte nur ganz verschwommen sehen und je tiefer man kam, desto besser wurde es. Während dem Tauchgang konnten wir dann die Black Coral sehen, die eben eigentlich eine Tiefseekoralle ist (und außerdem ist die Black Coral weiß, sie wird schwarz wenn sie stirbt), unterschiedliche Fische und große Hummer.


Als wir wieder zurück auf dem Boot waren, bekamen wir heiße Getränke und dicke Jacken, damit uns nicht kalt wurde, und wir fuhren weiter. Nach kurzer Zeit wurde Lance und Simone über Funk gesagt, dass weiter draußen im Milford Sound gerade Wale wären, also fuhren wir dorthin zurück. Wir konnten eine Weile lang immer wieder Buckelwale auftauchen sehen, ziemlich nah an unserem kleinen Boot, was auf jeden Fall auch ein tolles Erlebnis war :-)
Unsere Fahrt ging dann weiter zu unserem zweiten Tauchspot, wo wir wieder eine ähnliche Unterwasserwelt bewundern konnten.
Danach beobachteten wir noch eine Weile Robben, die auf den Steinen am Ufer kämpften und spielten.


Zum Abschluss unserer circa vier- oder fünfstündigen Bootstour fuhren wir noch zum Wasserfall und direkt unter dem eiskalten Wasserfall durch, bevor wir wieder an Land mussten. Dort kämpften wir uns aus den ganzen Kleiderschichten, nahmen eine heiße Dusche, loggten gemeinsam unsere Tauchgänge und verabschiedeten uns von Simone und Lance, die uns wirklich einen tollen Tag bereitet hatten :-)
Wir fuhren zurück nach Te Anau, hielten an einigen schönen Stellen noch an und schauten uns um und verbrachten dann die Nacht in Te Anau, bevor wir uns an Tag danach wieder auf nach Queenstown machten.


In Queenstown hatten wir nach zwei Regentagen dann auch wieder Glück mit dem Wetter, die Sonne erwartete uns :-) den Nachmittag verbrachten wir wieder im Park und am Strand. Außerdem beschlossen wir unsere letzten zwei Nächte in Queenstown nicht im Auto zu verbringen, sondern uns ein Hostel zu gönnen, da wir beide starke Rückenschmerzen hatten. Es war dann auch wirklich Luxus, mal wieder in einem richtigen Bett zu liegen!!

An nächsten Tag schliefen wir erstmal aus, frühstückten und liefen dann in die Stadt. Dort besuchten wir die Below Zero Ice Bar. Es war sehr beeindruckend zu sehen, dass wirklich alles dort aus Eis gemacht war, die Wände, Stühle, Tische, Gläser...lange aushalten konnte man es aber aufgrund der eisigen Temperaturen trotz Handschuhen und Jacken, die wir bekommen hatten, nicht.


Abends gönnten wir uns noch einmal einen leckeren Fergburger, genossen die zweite Nacht im Hostelbett und fuhren dann am Mittwochmorgen zum Flughafen in Queenstown. Dort gaben wir unser Auto zurück und mussten dann bis nachmittags auf unseren Inlandsflug nach Auckland warten :-) Wir kamen abends in Auckland an, schliefen wieder eine Nacht im gleichen Hostel wie in unserer ersten Nacht in Neuseeland und jetzt geht es gleich nach Thaiiiiiiland :-)

Wir hatten drei coole Wochen in Neuseeland, sind jetzt aber sehr froh, wieder in ein günstigeres, wärmeres, kulturell interessanteres Land zu reisen.

Neuseeland hat uns mit abwechslungsreichen, wunderschönen Landschaften und einer interessanten Tierwelt sehr gut gefallen (so oft sieht man dann doch keine Robben oder Pinguine in freier Wildbahn :-)) und wir fanden es auch toll, mit dem Auto rumzureisen, so dass wir immer anhalten konnten, wenn wir Lust hatten oder etwas tolles sahen, spontan alle Pläne über den Haufen werfen konnten, um dann doch früher weiterzufahren und wir natürlich durch das Schlafen im Auto auch viel Geld sparen konnten (auch wenn es am Ende echt hart war :-D).
Was wir an Neuseeland etwas schwierig fanden, war dass man sehr oft einen teuren Ausflug buchen musste, um etwas wirklich sehen zu können. Die Bay of Islands waren schön anzuschauen, aber nur mit einer Schifffahrt kann man die Inseln wirklich sehen, auf den Gletscher kann man nur mit einem Helikopterflug gelangen, der Milford Sound ist auch nur vom Wasser aus schön...deshalb muss man auf jeden Fall vor Ort sehr viele zusätzliche Kosten einplanen für Ausflüge, um die Highlights Neuseelands wirklich genießen zu können. Wir haben dann oft keine Ausflüge gebucht, weil wir das Geld sparen wollten...im Endeffekt hätten wir Neuseeland vielleicht nicht in diese Reise einbauen sollen, sondern uns das Land für irgendwann später aufheben sollen, wenn wir dann auch richtig ausgestattet sind und mehr Geld vor Ort ausgeben können. Das Wetter war auch nicht immer so toll, und da wir einfach nicht geplant hatten nach Neuseeland zu kommen, hatten wir zu wenig warme, regendichte Kleidung dabei, aber insgesamt war es trotzdem eine sehr schöne Zeit dort und das Land ist auf jeden Fall zu empfehlen für einen Roadtrip, besonders für Naturliebhaber und Wanderer :-)