Dienstag, 10. November 2015

Roadtrip Neuseeland Nordinsel

Nach etwa dreieinhalb Stunden Flug von Melbourne erreichten wir Auckland gegen 22 Uhr. Wir warteten auf unser Gepäck, gingen durch Kontrollen etc. und wurden dann von unserem Hostel, das wir vorher gebucht hatten, am Flughafen abgeholt. Dort angekommen versuchten wir noch vergeblich ein kleines Kreditkartenproblem zu lösen, bevor wir um 1 Uhr nachts endlich schlafen gingen in einem verdammt kalten Schlafraum.
Am nächsten Morgen richteten wir uns, fuhren zurück zum Flughafen und von dort aus zu unserem Autovermieter Jucy Rentals, über den wir zuvor im Internet für 3 Wochen ein Auto gebucht hatten. Nach dem Ausfüllen von einigen Formularen und ein bisschen Wartezeit nahmen wir unseren Wagen in Empfang und waren sehr positiv überrascht. Wir hatten das billigste gebucht, was wir finden konnten, von dem es in allen Bewertungen nur hieß, dass die Autos halt uralt seien, Polster durchgegessen etc., aber das war bei uns absolut nicht der Fall. Das Auto hatte viele Kilometer, war aber in einem super Zustand und hatte sogar eine Automatik-Schaltung (die mir am Anfang eher Angst mache, die ich aber inzwischen liebe :-D).
Tom wagte sich als erstes auf die linke Seite. Wir fuhren erstmal ein Stück an Auckland vorbei Richtung Norden, hielten dann irgendwann an, ums uns etwas zu essen zu besorgen und machten in Whangerei einen zweiten Stopp, um im Warehouse (toller Laden, da gibt es ALLES!!) Campingausrüstung zu shoppen. Wir kauften uns ein kleines Zweimannzelt, eine Isomatte und zwei toooolle XL-Schlafsäcke, die bis zu minus einem Grad warm geben und gerade um die Hälfte reduziert waren! :-)
Gegen Abend kamen wir nach diversen Stopps bei den Bay of Islands in Paihia an. Mit dem Fahren auf der linken Seite hatte es bis auf Kleinigkeiten am Anfang zum Glück bei uns beiden super geklappt!

Wir saßen noch eine Weile am Strand und fuhren anschließend auf der Suche nach einem Schlafplatz noch ein bisschen in die Umgebung.


Dann entschlossen wir uns dazu, auf einem Camping-Parkplatz in Pahia im Auto zu übernachten. Dabei stellten wir fest, dass wir unsere Sitze komplett nach hinten legen konnte, sodass sie mit der Rückbank eine Fläche ergeben
Wir schliefen beide sehr gut im Auto, kalt war uns in den tollen Schlafsäcken auch nicht, so dass wir
uns am nächsten Morgen dazu entschieden, Zelt und Isomatte zurückzugeben und immer im Auto zu schlafen.
Wir frühstückten bei Sonnenschein am Strand und beschlossen dabei, gleich zurück Richtung Süden zu fahren, damit wir es noch am gleichen Tag zum Hoter Water Beach schaffen. Eigentlich hatte sich deshalb die Fahrt zu den Bay of Islands für uns nicht gelohnt, um die Inselwelt besser sehen zu können, sollte man eine Bootstour machen, aber wir entschieden uns aus Geld- und Zeitgründen dagegen.


Auf dem Weg zum Hot Water Beach legten wir wieder einen Stopp in Whangerei ein, um unsere Einkäufe zurückzugeben und uns die Whangerei Falls anzuschauen.


Danach ging unsere Fahrt an Auckland vorbei weiter Richtung Süden, allerdings landeten wir bei Auckland in einem riesigen Stau und verloren dadurch leider viel Zeit. Immerhin konnten wir aber einen Blick auf Aucklands Skyline erhaschen :-)


Unsere Fahrt ging weiter zur Coromandel Peninsula, vorbei an tollen grünen Berglandschaften, über viele kurvige Straßen und meistens mit tollen Ausblicken in alle Richtungen.


Gegen Abend kamen wir am Hot Water Beach an. Wir gingen essen (der nächste Supermarkt war 30 Minuten entfernt und wir wollten nicht noch mehr fahren an dem Tag) und parkten direkt am Parkplatz des Strandes, um dort zu übernachten. Aus Geldgründen wollten wir nicht jede Nacht auf Campingplätze gehen, da diese leider selbst für einen Stellplatz ohne Strom viel Geld verlangten.

Am nächsten Morgen waren wir dann glücklicherweise auch unter den ersten Gästen des Hot Water Beaches, leider bei nicht so gutem Wetter. Die Besonderheit dieses Strandes ist es, dass 2 Kilometer unter der Erde heiße Gesteine sind, die das Wasser dort auf ungefährt 170 °C aufheizen. An zwei Stellen am Strand kommt das heiße Wasser mit einer Temperatur von 60 bis 64 °C an die Oberfläche, sobald man nur wenige Zentimeter gräbt. In diese heißen Pools kann man sich dann nach getaner Schaufel-Arbeit legen.
Auch wir gruben uns natürlich ein Loch, allerdings musste man wirklich aufpassen, da das Wasser so heiß war. Auch nur mit der richtigen Mischung mit kaltem Wasser konnte man es länger darin aushalten.


Als wir gegen Mittag den Hot Water Beach verließen, war die Hölle los, deshalb ist es wirklich empfehlenswert, nicht zu spät aufzustehen, damit man die Hot Pools noch in Ruhe genießen kann.
Wir fuhren bei Regen weiter nach Rotorua, wo wir auf einen Campingplatz gingen. Da die ganze Gegend sehr viele heiße Quellen hat, gab es auch auf unserem Campingplatz heiße Pools, in denen wir eine Weile entspannten, bevor ich abends endlich mal noch mit meinen Eltern und meiner Schwester skypte.


Am nächsten Morgen fuhren wir zum "Thermal Wonderland" Wai O Tapu, einem Gebiet geothermischer Aktivität. Schon auf dem Weg dorthin roch es die ganze Zeit nach Schwefel. Im ganzen Gebiet gibt es zahlreiche kollabierte Krater, heiße und kalte Seen, Schlammtümpel und vieles mehr zu entdecken.
Unsere erste Station dort war der Lady Knox Geysir, ein Geysir, der jeden Morgen zur gleichen Zeit durch Seifenflocken zum Ausbruch gebracht wird. Die Fontäne wird bis zu 20 Meter hoch.


Danach erkundeten wir circa zwei Stunden lang bei strahlendem Sonnenschein das restliche Thermal Wonderland mit zahlreichen interessanten Stellen.


Von dort aus fuhren wir mittags zum Lake Taupo, einem Kratersee eines kollabierten Vulkans und gleichzeitig der größte See Neuseelands. Der See war wunderschön, im Hintergrund konnte man die schneebedeckten Berge sehen und wir konnten endlich mal die Sonne genießen.


Abends grillten wir bei einem tollen Sonnenuntergang am Strand an einer öffentlichen Grillstation, allerdings wurde es ohne Sonne sehr schnell sehr kalt.


Am nächsten Tag war es weniger warm, aber wir saßen am See, frühstückten und waren ganz froh über ein bisschen Sonne. Danach gingen wir in ein Thermalbad in Taupo, in dem leider aufgrund eines Feiertags recht viel los war und das auch an sich nicht so perfekt war, aber wir genossen das warme Wasser trotzdem.
Wir hatten uns über den Tongariro Nationalpark erkundigt und beschlossen, uns an die 7-Stunden-Wanderung ranzutrauen und fuhren deshalb gegen Nachmittag am Lake Taupo entlang Richtung Nationalpark. Unterwegs hielten wir an einem Aussichtspunkt und hatten wunderschöne Ausblicke über den See.


Auch im Gebiet des Tongariro Nationalparkes hatten wir während der Fahrt tolle Ausblicke, wie hier auf die Vulkangipfel.


Vor Ort erkundigten wir uns auf einem Campingplatz bezüglich der Transfers, die man zum Start- und vom Endpunkt der beliebten Tageswanderung buchen kann und erfuhren dort, dass das Wetter für die nächsten Tage sehr schlecht aussah und man empfohl uns, die Wanderung nicht zu machen, da es stark regnen und stürmen sollte und man sowieso kaum etwas sehen würde...Da wir eigentlich zwei Tage für den Nationalpark und nur einundhalb für Wellington eingeplant hatten, von wo aus wir am Freitag die Fähre zur Südinsel nehmen würden, entschieden wir uns dazu, die Nacht noch beim Tongariro Nationalpark zu verbringen, auf die Wanderung zu verzichten und am nächsten Tag bereits gemütlich nach Wellington zu fahren.
Da wir uns noch mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin Natalie und ihrem Freund treffen wollten, machten wir uns auf den Weg nach Ohakune, wo die beiden die Nacht verbringen würden. Wir fuhren nachmittags ein bisschen durch die Gegend und da Natalie und ich uns im WLAN irgendwie immer verpassten und uns nur Nachrichten hinterließen, was schwierig war, um ein Treffen zu vereinbaren, fuhren wir einfach zu ihrer Lodge, um dort nach ihr zu fragen bzw. eine Nachricht an der Rezeption zu hinterlassen. Dort wurde uns sogar gleich verraten, in welchem Appartement die beiden wohnten, so dass wir plötzlich schon vor ihrer zufällig gerade offenen Tür standen :-) wir freuten uns sehr über das Wiedersehen, redeten eine Weile und verabredeten uns dann für den Abend.


Abends saßen wir zu viert in ihrem Appartement, die beiden hatten für uns gekocht, und hatten stundenlang tolle Gespräche über unsere Reiseerlebnisse, Eindrücke und vieles mehr :-) wir durften sogar bei Natalie und Mario im Appartement auf dem Sofa schlafen, was nach einigen Nächten im Auto echt angenehm war. Alles in allem also ein super Abend!

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit viel Gequatsche fuhren Tom und ich dann nach Wellington. Wir checkten auf einem Campingplatz circa zwanzig Minuten außerhalb des Stadtzentrums in Lower Hutt ein, kochten abends und guckten einen Film, bevor wir schlafen gingen.
Am nächsten Tag wollten wir die Stadt ein bisschen erkundigen, es regnete allerdings schon wieder in Strömen, war kalt und sehr windig. Wir gingen ins Te Papa Nationalmuseum, in dem gerade noch eine geschichtliche Ausstellung stattfand und verbrachten dort einige Stunden. Die Ausstellung war sehr gut gemacht, mit riesigen, detailgetreuen, lebensechten Wachsfiguren, sehr anschaulich und spannend dargestellt und auch einige andere Teile des Museums gefielen uns ganz gut. Der Eintritt in das Museum ist sogar gratis, allerdings muss man dafür ein Vermögen (!) für das Parkhaus bezahlen!


Danach bummelten wir noch ein bisschen durch Wellington, hielten es allerdings aufgrund des Wetters nicht so lange aus und fuhren nach Lower Hutt in ein EInkaufszentrum, bevor wir abends zurück zum Campingplatz gingen.


Am nächsten Tag war das Wetter noch schlechter, es regnete ununterbrochen in Strömen, so dass wir den Großteil des Tages auf dem Campingplatz verbrachten, unsere Zeit auf der Südinsel planten, vieles dafür recherchierten und Filme schauten.
Gegen Abend fuhren wir ins Stadtzentrum, liefen ein bisschen herum und trafen uns dann erneut mit Natalie und Mario zum Essen. Wir hatten wieder einen sehr lustigen, interessanten Abend mit tollen Gesprächen, vor allem über das Reisen und unsere bisherigen Erfahrungen.
Später fuhren Tom und ich mit dem berühmten Cable Car hoch zum Botanischen Garten. Die Fahrt war ganz cool und als eine der Hauptsehenswürdigkeiten Wellingtons sollte man sie mitnehmen.
Zum Teil hatte man immer wieder schöne Ausblicke auf die Stadt, immer wieder fuhr man durch beleuchtete Tunnel und von oben konnten wir das nächtliche Wellington bewundern.


Am Freitagmorgen standen wir sehr früh auf und machten uns auf den Weg zum Hafen von Wellington, von wo aus wir die dreistündige Fähre nach Picton auf der Südinsel Neuseelands nahmen.

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