Samstag, 24. Oktober 2015

Canberra

Am Montagnachmittag kamen wir nach ca. dreieinhalb Stunden Busfahrt in Canberra an und wurden am Busterminal von Tommy abgeholt. Tommy ist der Bruder von einer guten Freundin von Toms Eltern, wir hatten ihn kurz vor unserer Abreise in Deutschland kennengelernt und er und seine australische Freundin Eleanor hatten uns eingeladen, sie zu besuchen.
An diesem Nachmittag unternahmen wir nicht mehr viel, wir saßen zusammen, redeten und hatten später ein typisch australisches Abendessen, Shepherd's Pie. Außerdem buchten Tom und ich noch unsere Flüge von Neuseeland nach Thailand, da wir für die Einreise nach Neuseeland ein  gültiges Rück- oder Weiterflugticket benötigen (leider braucht man das fast immer und deshalb müssen wir immer ein bisschen voraus planen, was unser nächstes Ziel sein soll).

Am nächsten Morgen standen wir erholt nach einer Nacht im schönen Gästezimmer mit Heizdecken im Bett auf, frühstückten und machten uns dann einfach mal zu Fuß auf den Weg Richtung City Center. Tommy und Eleanor mussten leider arbeiten.
Wir gingen erst in ein riesiges Einkaufszentrum und liefen dann spazieren, wobei wir einige schöne Flecken entdeckten.


Nachmittags gingen wir zurück nach Hause und machten uns später mit Tommy auf den Weg zum War Memorial. Dort gibt es ein großes Museum zur Geschichte Australiens und jeden Abend findet die Last Post Ceremony statt, bei der immer ein anderer gefallener Soldat geehrt wird zum Andenken und als Symbol für alle gefallenen Soldaten.


Wir sahen uns die Zeremonie an und schauten uns noch ein bisschen um.
Anschließend holten wir Sally, Tommys und Eleanors Hund, ab und fuhren zu einem Wald am Stadtrand Canberras, wo wir mit ihr Gassi gehen. Dort gab es zahlreiche, menschengroße Kängurus, die wir durch den Wald springen sahen, interessante Pflanzen und die Sonne schien, so dass wir den Spaziergang sehr genossen!


Nach dem Gassi gehen fuhren wir zum Mount Ainslie, von wo aus man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt hat. Man konnte von hier perfekt sehen, wie grün Australiens Hauptstatdt ist, weshalb sie auch den Namen Bush Capital trägt. Die Sonne ging langsam unter und wir hatten eine wunderschöne Aussicht.


Auch auf dem Rückweg vom Mount Ainslie sahen wir am Straßenrand plötzlich große Kängurus, die ganz still da standen und sich perfekt fotografieren ließen :-)


Abends holten wir uns noch leckere Burger, bevor wir recht früh schlafen gingen.

Am Mittwochmorgen chillten Tom, Sally und ich im Garten, bis Tommy gegen Mittag von der Arbeit nach Hause kam und wir mit ihm zum National Museum of Australia fuhren.
Der Eintritt in das Museum ist kostenlos und ein Besuch auf jeden Fall zu empfehlen. Sehr interessant und anschaulich ist dort das Leben der Australier und ihre Kultur ausgestellt.
Abends grillten wir im Garten und saßen dann noch eine Weile zusammen.

Am nächsten Tag ging es Eleanor "leider nicht so gut", weshalb sie nicht arbeiten gehen konnte und den Tag mit uns verbringen musste :-D wir frühstückten zusammen und richteten uns dann, um Canberra weiter zu entdecken. Kurz bevor wir losgingen fing Elle dann noch dieses nette Exemplar ;-)


Unser erster Stopp an diesem Tag war das Walk In Aviary, eine Art Vogelhaus. Es war im Freien, nur ein großes Netz war über das Gelände gespannt und darin waren zahlreiche unterschiedliche Vögel. Man bekam Äpfel und Mehlwürmer, um die Vögel zu füttern, wodurch diese recht schnell zu uns kamen :-D


Dort verbrachten wir eine ganze Weile, beobachteten die verschiedenen Vögel in allen Größen, fütterten diese und hatten viel Spaß :-)
Vom Walk Inn Aviary aus fuhren wir zum Black Mountain Tower, auch Telstra Tower genannt, einem 195 Meter hohen Fernsehturm mit einem wahnsinnig schönen Ausblick über die ganze Stadt. Auf einem Stockwerk konnte man durch Glasscheiben die Bush Capital von oben betrachten, außerdem war bei jedem Fenster jeweils angeschrieben, was man gerade sehen konnte. Ein paar Stufen höher war man dann im Freien und konnte die Aussicht durch Gitterstäbe genießen und noch ein Stockwerk höher war es am besten, denn hier störten weder Gitter noch Scheiben den tollen Ausblick.
Eleanor als unser persönlicher Guide konnte uns dabei auch viel interessantes erzählen :-)

Der Mount Ainslie ist als kostenlose Alternative ebenfalls super, aber auch der Telstra Tower lohnt sich wenn man schöne Aussichten mag!


Anschließend fuhren wir zum Mittagessen - Fish & Chips - in ein Restaurant und danach zum neuen Parliament House. Dort schauten wir uns erst generell ein bisschen um und gingen dann noch in den Saal des Repräsentantenhauses, wo gerade eine hitzige Diskussion zwischen der Regierung und der Opposition stattfand. Obwohl man dabei nicht viel verstand, hatten wir den größten Spaß dabei zuzusehen, wie sich die Politiker gegenseitig auslachten, unterbrachen oder ihnen nach abgelaufener
Redezeit mittem im Satz das Mikro abgedreht wurde.


Am Nachmittag kamen wir nach Hause, saßen wieder alle zusammen im Garten und entspannten uns in der Sonne und abends lud uns Tommy zum Steak essen ein - danke nochmal!

Am Freitag hatten wir eigentlich vorgehabt, eventuell nochmal zum War Memorial zu gehen, aber dank Eleanors und Tommys Connections bot sich eine ganz andere Möglichkeit. Ein guter Bekannter von ihnen arbeitet in der Australian Mint, der Münzfabrik,  in der alle Münzen Australiens hergestellt werden. Dieser ermöglichte uns eine "behind the scenes" Tour, wie man sie eigentlich als normaler Mensch nicht bekam. Zuerst schauten wir uns im öffentlichen Bereich ein bisschen um, dann mussten wir durch die Sicherheitskontrolle und unterschreiben, dass wir nichts über noch nicht herausgekommene Sonderprägungen oder ähnliches erzählen dürfen! Generell durften wir sogar Fotos machen, nur nicht mit dem Fokus auf bestimmte Münzen. David führte uns durch die komplette Produktion und erklärte uns viel zu den einzelnen Schritten bei der Herstellung der Münzen, dem Design, der Prägung und vielem mehr. Es war total interessant und spannend!

Schätzaufgabe: wieviele 1$-Münzen sind hier drin??
Zurück zu Hause mussten Tom und ich anfangen, unsere Sachen zu packen, denn schon später am Abend nahmen wir den Nachtbus nach Melbourne. Zum Abendessen gingen wir in den deutschen Club, aßen Schnitzel und Haxen und Tom trank deutsches Bier :-D auf dem Heimweg hielten wir noch am See, wo man einen tollen Ausblick auf die nächtliche Skyline hatte. die sich im Wasser spiegelte.


Danach mussten wir fertig packen und uns leider von Eleanor, Tommy und Sally verabschieden, die uns um 11 Uhr zum Busterminal brachten. Dank ihnen hatten wir wirklich tolle Tage in Canberra und sind dafür sehr dankbar :-)


Canberra hat uns aber auch als Stadt sehr gut gefallen. Es war eine sehr saubere, gepflegt wirkende
Stadt mit so vielen Bäumen, Grünflächen und Parks und nach nur wenigen Minuten mit dem Auto war man vom Stadtzentrum im Wald, konnte Kängurus beobachten und die Natür genießen.
Dass Canberra leider nicht am Meer liegt ist ein kleiner Nachteil gegenüber anderen Städten, aber der große, schöne See, der die Stadt teilt, macht dies fast wieder wett. Fast jeder, der Australien besucht, geht nach Sydney und oft auch noch nach Melbourne, aber die Hauptstadt, die ja sogar auf dem Weg dazwischen liegt, wird oft außer Acht gelassen und ist sehr schade, da sie auf jeden Fall einen Besuch
wert ist. Wir sind froh, dass wir dort ein paar tolle Tage verbracht haben :-)

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